Als “Sonnenkinder“ sollten Kakteen einen hellen, sonnigen Stand an einem nach Süden (evtl. Süd-Ost/ Süd-West) gerichteten Fenster bekommen. Noch bessere Pflegeverhältnisse bieten ein Balkongewächshaus oder ein Frühbeetkasten, ideal ist natürlich ein Kleingewächshaus. Dagegen ist ein Platz auf einem Blumentisch im Zimmer, der etwa einen Meter vom Fenster entfernt ist, schon ungeeignet. Dort würden die Pflanzen nur dahinvegetieren, ohne je zum Blühen zu kommen. Die Wachstumszeit der Kakteen beginnt je nach den äußeren Witterungsverhältnissen etwa im März/April und dauert bis Ende Oktober. In dieser Zeit brauchen die Kakteen volle Sonne, Wärme (Hitze), frische Luft – vor allem nachts – und natürlich auch Wassergaben, die man im Frühjahr allmählich steigern und zum Herbst wieder abklingen lässt.
Gedüngt wird in den Wochen der Hauptvegetationszeit von etwa Mai bis August mit einem Spezialkakteendünger, der hohe Phosphor- und Kali-, aber weniger Stickstoffanteile enthalten sollte. Alle 3- 4 Wochen gibt man 1 Gramm Nährsalz auf 1 Liter Gießwasser. In der übrigen Zeit wird mit kalkfreiem Wasser (möglichst Regenwasser) gegossen; Kakteen lieben keinen Kalk.
Frisch gepflanzte Kakteen nicht düngen! Die Nährsalze im neuen Erdsubstrat reichen für die ersten Monate vollkommen aus. Die “Erde“ sollte nicht zu fett (humos), sondern mineralreich, grobsandig/steinig und besonders wasserdurchlässig sein. Neu eingepflanzte Kakteen werden in den ersten 8 bis 14 Tagen nicht gegossen. Etwaige Wurzelverletzungen würden zu Fäulnis führen. Dagegen ist Nebeln zu empfehlen. Bei zu starker Sonneneinstrahlung empfiehlt es sich, leicht zu schattieren. Stehende Nässe ist zu vermeiden; Kakteen lieben keine “nassen Füße“.
Kakteen werden auch von Pflanzenschädlingen, wie Wurzel-, Woll- oder Schmierläusen und der gefährlichen Spinnmilbe (rote Spinne) befallen. Im Fachhandel erhält man Bekämpfungsmittel gegen saugende und beißende Schädlinge. Vorsicht, nicht alle im Handel befindlichen Schädlingsbekämpfungsmittel sind an Kakteen ausprobiert. Auf die genaue Einhaltung der Gebrauchsanleitung ist zu achten. In jedem Fall ist Vorbeugen immer besser als Heilen. Deshalb ist im Frühjahr und im Frühherbst vorbeugend eine Schädlingsbekämpfung durch Gießen oder Spritzen sämtlicher Pflanzen vorzunehmen. Ein Befall der Kakteen durch gefräßige Spinnmilben könnte in der winterlichen Trockenruhe eine verheerende Wirkung haben. Abgesehen davon, dass die Pflanzen als Folge der Fraßstellen für lange Zeit eine unschöne, graubraune Außenhaut (Epidermis) bekommen, erholen sie sich meistens schwer.
Etwa Ende Oktober beginnt die Trockenruhe, die man unbedingt einhalten muss, wenn man im Frühjahr darauf einen erfolgreichen Knospenansatz haben will. Der Stand der Kakteen sollte dabei möglichst hell, unbedingt aber kühl, etwa 6 bis 10°, und trocken sein. Je kühler der Stand, desto trockener müssen die Pflanzen gehalten werden. Zu warmer Stand der Kakteen, durch evtl. Warmluft der Heizung unterhalb der Fensterbank, und etwaige Wassergaben den Winter über machen die Pflanzen, bedingt durch den Lichtmangel, mastig, blühfaul und für Fäulniskrankheiten anfällig.
Halten Sie sich an diese Pflegehinweise, so werden es Ihre Kakteen Ihnen im Frühjahr mit einem reichen Blütenflor danken, vorausgesetzt natürlich, dass sie schon im blühfähigen Alter sind.
Das Studium der einschlägigen Kakteenliteratur trägt wesentlich dazu bei, das Grundwissen des Liebhabers zu vervollständigen.