Die Geschichte des Backgammon ist noch nicht vollständig entschlüsselt und wird es vermutlich auch niemals werden. Dazu fehlen zu viele
historische Dokumente über die alten Spiele, so dass man auf Vermutungen angewiesen ist, wie die Spielregeln damals aussahen. Dies aber
ist ein wichtiger Bestandteil, wenn man die Entwicklung der Spiele nachzuvollziehen versucht. Die Evolution des Backgammon von den alten Spielen
aus der Zeit vor Christus hin zum heutigen modernen Backgammon ist daher nur schwer nachzuvollziehen.
H.J. Murray meint, dass Backgamon zwei direkte Vorfahren hatte: Das römische "Tabulae" (auch unter dem Namen "Alea" bekannt) und das arabische
"Nard" oder "Nardschir". Obwohl es auch einige Brettspiele in Asien gibt, die gewisse Ähnlichkeiten mit Backgammon haben, ist es aufgrund der
Entfernungen eher wahrscheinlich, dass sich Backgammon aus den Spielen im arabischen Raum und dem Mittelmeerraum heraus entwickelt und verbreitet
hat, unterstützt durch die Ausdehnung des Römischen Reiches und später durch die Kreuzzüge. Ich habe daher auf eine Erwähnung der Brettspiele
aus dem asiatischen Raum in dieser Tabellarischen Geschichte bewusst verzichtet.
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~ 3500 v.Chr. |
Das Spiel Senet, ein entfernt mit dem Backgammon verwandtes Laufspiel, wird im alten Ägypten gespielt. Es wird allerdings vermutet, dass
Backgammon nicht direkt von Senet abstammt, da keine Funde dieses Spiels aus der Zeit von 1500 v.Chr. to 200 n.Chr. datieren,
so dass es keine direkte Verbindung zu geben scheint.
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~ 3000 v.Chr. |
In Shahr-i Sokhta (übersetzt "Die verbrannte Stadt"), eine städtische Siedlung aus der Bronze-Zeit im Südosten des heutigen Iran, in der Provinz Sistan,
wird ein Spiel gespielt, dass ein früher Vorfahr des heutigen Backgammon sein könnte. Funde in der "Verbrannten Stadt" aus 2004 sollen das wohl
älteste Backgammon-Board enthalten. Das Board ist rechteckig und aus Ebenholz gefertigt2) . Das Brett wurde zusammen
mit 60 (!) Spielsteinen und Würfeln gefunden.
Iranische Archäologen meinen, diese Funde seien mindestens 200 Jahre älter, als das Brettspiel, das in den Königlichen Gräbern von Ur gefunden wurden.
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ca. 2600 BC |
Zwei Brettspiele werden in den sumerischen Königlichen Gräbern von Ur durch Sir Leonard Woolley in den 1920ern gefunden. Diese Funde aus der
Zeit zwischen 2600 und 2400 v.Chr. könnten frühe Vorfahren des Backgammon sein. Das Spiel wurde später Königliches Spiel von Ur genannt, da man
nicht weiß, wie die Menschen dieser Zeit das Spiel nannten.

Später wurden auch Spiele gefunden, die auf der einen Seite Senet enthielten und auf der gegenüberliegenden Seite das Königliches Spiel von Ur.
Somit ist sicher nachgewiesen, dass beide Spiele zur selben Zeit in der selben Region gespielt wurden.

Sehr unterhaltsam ist auch eine
online spielbare Version des "Königlichen Spiels von Ur"
des Britschen Museums.
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~ 1500 v.Chr. |
Ein Brettspiel, das ein früher Vorfahr des Backgammon sein könnte, wird in Ägypten gespielt. Im Grab des ägyptischen Pharaos Tutanchamun,
das durch den britischen Ägyptologen Howard Carter am 04. November 1922 (wieder-)entdeckt wurde, befinden sich Brettspiele als Grabbeigaben,
die dem Backgammon sehr ähnlich sind und von ca. 1500 v.Chr. datieren. Spielbretter des selben Typs wurden auch auf Zypern gefunden, das zu der
Zeit eine ägyptische Kolonie ist.

Wandmalereien in vielen ägyptischen Gräbern zeigen Menschen, die das Spiel spielen. Man geht daher davon aus, dass es
nicht nur beim Adel beliebt war, sondern auch vom gemeinen Volk gespielt wurde.
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ca. 8 n.Chr. |
Erste Erwähnung des römischen Spiels Ludus Duodecim Scriptorum ("12-Linien-Spiel") in Ovid's3) "Ars Amorous".

Ludus Duodecim Scriptorum scheint sich aus dem ägyptischen Spiel Senet entwickelt zu haben. Es hat bereits viele
Ähnlichkeiten mit Backgammon, u.a. eine Bar, je sechs Spielfelder auf beiden Seiten der Bar und je 15 Spielsteine für die beiden Spieler,
aber im Unterschied zu Backgammon hat es drei Reihen und wird mit drei Würfeln gespielt.
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~ 54 n.Chr. |
Ein Spiel mit dem Namen Tabulae wird im alten Rom gespielt. Dabei scheint es sich im eine Variante von Ludus Duodecim Scriptorum zu handeln,
entstanden durch Weglassen der mittleren der drei Reihen, die Ludus Duodecim Scriptorum hatte. Tabulae ist dem heutigen
Backgammon somit schon sehr viel näher.

Es ist überliefert, dass der römische Kaiser Claudius dem Spiel Tabulae ein ganzes Buch widmete, jedoch hat leider keines der
mehr als 40 Bücher, die Claudius geschrieben haben soll, die Zeit überdauert.

Tabulae ist später auch unter dem Namen Alea ("Würfel") bekannt.
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ca. 125 n.Chr. |
Ein Spielbrett von Ludus Duodecim Scriptorum aus dem Jahr 125 n.Chr. wurde später in Holt, Denbighshire (Wales) in einem Grab eines
römischen Soldaten gefunden - erstes Anzeichen für die Verbreitung des Spiel in Europa.
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300 - 500 |
Erste Erwähnung des Spiels Nardschir im babylonischen Talmud4) . Nardschir oder Nard
wird damals auf einen Backgammon-Board gespielt, das zwei Reihen von je 12 Feldern besitzt. Beide Spieler besitzen je zwei Würfel und
15 Spielsteine, die bereits in der selben Startaufstellung wie beim heutigen Backgammon aufgestellt werden. Einzeln stehende Steine
können geschlagen werden und müssen wieder von vorne anfangen.
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476 - 481 |
Ein Sinngedicht erwähnt ein Spiel Tabulae, gespielt durch den römische Kaiser Zeno (478 - 481 n.Chr.).
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6. Jh. |
Der persiche Poet Ferdowsi rühmt in seinem um 1000 n.Chr. geschriebenen Werk "Shahnameh" ("Heldengedichte der Könige") Burzoe, eine weisen
iranischen Arzt und Politiker dafür, Nard im 6. Jh.erfunden zu haben.
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11. - 15. Jh. |
Die Kreuzzüge beschleunigen vermutlich die Verbreitung von Tabulae über ganz Europa.
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~ 1180 |
Erste Erwähnung des Spiels Tables in Deutschland, das dort Wurfzabel genannt wird: Der Graf Sibotos von Neuenberg vermacht
in seinem Testament u.a. vier Schachbretter und vier Wurfzabel-Spielbretter.
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~ 1190 |
Richard I5) , König von England, später als Richard Löwenherz in die Geschichte eingegangen, hat nicht unerhebliche
Probleme mit der Spielleidenschaft seiner Truppen. Er erlässt die Weisung, dass niemand mit niedrigerem Rang als Ritter um Geld spielen darf.
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1254 |
König Ludwig IX von Frankreich6) , bekannt als Heiliger Ludwig, verbietet den Beamten seines Hofs
das Spielen von Jeux de Tables und schließt in dieses Verbot weitere Glücksspiele mit ein.
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1283 |
Alfonso X von Kastilien7) , ein spanischer Monarch, der als Königen von Galizien, Kastilien und León
regierte, vollendet sein Buch "Libro de los juegos"8) (Buch der Spiele), in welchem er auf 98
kolorierten und illustrierten Seiten Spiele wie Schach, Würfelspiele und zahlreiche Varianten der Spielefamilie Tables beschreibt.
Todas Tablas, eine Variante der Tables-Familie, ist dem modernen Backgammon sehr ähnlich, hat eine identische Startaufstellung
und folgt den selben Regeln für das Ziehen der Steine und das Ausspielen.

"Libro de los juegos" ist nicht nur eins der wichtigsten Bücher für die Erforschung der Geschichte von Spielen,
sondern auch die erste uns bekannte Kodifizierung der Spielregeln.
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1526 |
Der englische Kardinal Wolsey ordnet an, dass alle Backgammon-Boards zu verbrennen sein. Es werden in Folge Boards beliebt,
die als Bücher getarnt sind. In der Mitte klappbar, sehen die Bücher zusammengeklappt wie Bücher aus und können einfach im Bücherregal
versteckt werden.
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1571 |
In England verbieten die "Elizabethan Canons" von 1571 das Spielen von Tables. Dies sind die letzten überlieferten Versuche, in
England das Spielen von Tables9) zu unterbinden.
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16. Jh. |
Während die Beliebtheit von Tablulae im Laufe der letzen Jahrhunderte nachließ, verbreitet sich eine neue Variante namens Tric-Trac in
Europa, mit Schwerpunkt Frankreich. Tric-Trac wird eine populäre Freizeitbeschäftigung an den Höfen der französischen Könige Ludwig XIV,
Ludwig XV und Ludwig XVI. Tric-Trac wird daher von der breiten Bevölkerung als Symbol des verhassten Adels angesehen, so dass während
der französischen Revolution leider die meisten Tric-Trac-Boards vernichtet werden.
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1628 |
Das schwedische 64 Kanonen tragende Linienschiff Vasa sinkt kurz nach seinem Stapellauf. Das Schiff wurde 1961 geborgen und
restauriert. Unter den Funden im Wrack befand sich auch ein Backgammon-Board, das einem der Schiffsoffiziere gehört haben muss.
Backgammon hatte zu dieser Zeit also bereits Schweden erreicht.
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164510) |
Gemäß dem Oxford Universal Dictionary die früheste bekannte Erwähnung des Worts Backgammon in den
"Familiar Letters" (Epistolae Ho-Elianae) von James Howell11) :

Though you have learnt to play at Baggammon, you must not forget Irish 12) , which is a more serious and solid game."

H.J.R. Murray13) schreibt, dass Backgammon im frühen 17. Jahrhundert in England erfunden wurde und aus
dem Spiel Tables hervorgegangen ist. Backgammon unterscheidet sich von Tables dadurch, dass Paschs nun doppelt gespielt werden
und das dreifache Spiel (die Wertung "Backgammon") eingeführt wurde.
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1660s |
Francis Willughby's "Book of Games", das um 1660 geschriebene handschriftliche Manuscripte enthält, erwähnt für das Spiel Ticktack,
eine Variante vom Trictrac, die Aktion "Vie". Dieses "Vie" ist dem Doppeln im Backgammon sehr ähnlich und unterscheidet sich von diesem
darin, dass das "Vie" den Einsatz nicht verdoppelt, sondern immer um das einfache des Grundeinsatzes erhöht. Nach dem zweiten "Vie" wird demnach
um das dreifache des Einsatzes gespielt (anstelle des vierfachen beim Doppeln), nach dem dritten "Vie" um das vierfach des Einsatzes (anstelle des
achtfachen), usw.

Somit scheint es in der Backgammon-Variante Ticktack bereits die Möglichkeit gegeben zu haben, den Einsatz ähnlich
wie beim Doppeln zu erhöhen - 300 Jahre vor der Erfindung des Doppeln im Backgammons. Diese Pfiffige Idee war demnach irgendwie
verschollen, bevor das Doppeln in den 1920ern (wieder-)erfunden wurde.
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1678 |
Vermutlich die erste Verwendung des Worts "Backgammon" in der englischen Literatur durch Samuel Butler14) in
seinen stairisch-epischen Gedichten Hudibras über den Puritanismus.

Till finding your old foe, the hangman,
Was like to lurch you at back-gammon
And win your necks upon the set,
As well as ours, who did but bet,
(For he had drawn your ears before,
And nick'd them on the self-same score,)
We threw the box and dice away,
Before y' had lost us, at foul play;
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18. Jh. |
Backgammon hat die vereinigten Staaten erreicht.
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1743 |
Erste Kodifizierung der Backgammon-Spielregeln durch Edmond Hoyle in A Short Treatise on the Game of Back-Gammon.
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~ 1770 |
Währent der Regentschaft von Ludwig XVI von Frankreich werden spezielle Tric-Trac-Tische populär.
Die Tische haben oft eine Abdeckung, so dass sie ganz normal als Tischchen verwendet werden können. Auf dessen Rückseite findet man häufig ein
Schachbrett. Und wenn man die Abdeckung abnimmt, kann auf dem Tisch Tric-Trac gespielt werden.
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1776 |
Es ist sicher überliefert, dass Thomas Jefferson in den Wochen, in denen er die Unabhängigkeitserklärung der Vereinigten Staaten erarbeitet,
regelmäßig zur Entspannung Backgammon spielt. In seinen Notizen hält er seine Gewinne und Verluste während der Spiele fest.
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1842 - 1882 |
Vermutlich der berühmteste Backgammon-Spieler: Charles Darwin. Er spielte im
Familienwohnsitz Down House in Kent täglich Backgammon.
Mit seiner Frau, aber auch mit seinen Kindern.

Sein Sohn schreibt15) : "After dinner he played backgammon with my mother, two games being played every
night; for many years a score of the games which each won was kept, and in this score he took the greatest interest. He became extremely animated
over these games, bitterly lamenting his bad luck and exploding with exaggerated mock-anger at my mother's good fortune."
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1920er |
Der Doppler-Würfel wird erfunden (oder wieder-entdeckt, siehe oben → 1660), vermutlich in einem der
Spiel-Clubs in New York16) . Leider ist nicht überliefert, welches Genie den Doppler erfunden hat.

Es gab Versuche, den Stand des Doppelns auch anders darzustellen, wie beispielsweise mit dem links gezeigten
Doppel-Anzeiger17) , der sich jedoch nicht durchsetzen konnte.
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1931 |
Die Notwendigkeit einheitlichter Backgammon-Regeln veranlasst den "New York Racquet and Tennis Club" andere Clubs einzuladen, um
einheitliche Backgammon-Regeln zu erarbeiten. Auf einer Versammlung am 21.02.1931, auf der mehrere Club vertreten sind, einigt man sich
auf die "Laws of Backgammon". Dem "New York Racquet and Tennis Club" werden die Copyright-Rechte an dem erarbeiteten Regelwerk zugestanden.
Die Regeln werden mit Wirkung vom 17.04.1931 in Kraft gesetzt und im Büchlein Laws of Backgammon
veröffentlicht. Diese damals formulierten Regeln sind auch heute noch die Basis für das Backgammon, wie es heute gespielt wird.
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1964 |
Prinz Alexis Obolensky organisiert ein internationales Backgammon-Turnier auf den Bahamas, das vermutlich erste internationale Backgammon-Turnier.
Das ist die Geburtsstunde moderner Backgammon-Turniere.

Der Vollzähligkeit halber: Es nahmen damals 32 Spieler teil. Gewinner wurde Charles Wacker aus den USA.
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1967 |
Die ersten Backgammon-Weltmeisterschaften werden in Las Vegas, USA, ausgetragen. Tim Holland wird erster Backgammon-Weltmeister und gewinnt zudem nochmal in
1968 und 1971.
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1970 |
John Crawford und Oswald Jacoby, zwei Pioniere des modernen Backgammon, veröffentlichen ihr Buch The Backgammon Book.
Auch heute noch ein Klassiker, den man gelesen haben sollte. Die Autoren waren die ersten, die versuchten, sich dem Backgammon analytisch zu nähern.
Das Buch enthält zudem viele Themen, die heute in kaum einem Backgammon-Buch behandelt werden, wie die Geschichte des Backgammon, Etikette, wie man
ein Turnier organisiert, usw..

Das Buch kann einem heute nicht mehr wirklich helfen, seine Spielstärke zu steigern, ist aber dennoch wert, gelesen zu werden. Auch in
deutscher Übersetzung erhältlich, jedoch nur noch antiquarisch.
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1973 |
Carol Crawford, Ehefrau des bekannten Backgammon-Pioniers John Crawford, wird als erste Frau Backgammon-Weltmeister.
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1973 |
Cardinal Industries, einer der führenden Spiele-Hersteller der USA, verkauft in diesem Jahr mehr Backgammon-Boards als in den
vorhergehenden 20 Jahren zuvor zusammen - ein Indikator für den Backgammon-Boom dieser Zeit. Ein weiterer Indikator für den Beliebtheitsgrad des Spiels
ist die Entwicklung der Anzahl veröffentlichter Backgammonbücher im Laufe der Zeit.
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1976 |
Paul Magriel gibt sein Buch Backgammon heraus, ein Meisterwerk der Backgammon-Literatur. Es wird auch heute noch zurecht
oft als "Bibel des Backgammon" bezeichnet. Muss man gelesen haben!
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ca. 1977 |
Nack Ballard erfindet die moderne Backgammon-Variante Nackgammon. Sie wird nach den selben Regeln gespielt wie Backgammon und unterscheidet sich
ausschließlich durch die Startaufstellung (siehe Diagramm links). Nackgammon führt insgesamt zu längeren Spielen und komplexeren Stellungen, so
dass der Faktor Glück zugunsten des Faktors Geschicklichkeit zurücktritt.
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1979 |
Einen Tag, nachdem er Backgammon-Weltmeister wurde, tritt Luigi Villa aus Italien (ITA) gegen ein Backgammon-Programm an: Das
von Hans Berliner entwickelte BKG 9.8. Obwohl er besser spielt als die Software, verliert Villa 1:7. Das ist das erste mal,
dass ein Weltmeister in einem offiziellen Match von Software geschlagen wird.

Das Match kann in meinem Match Archiv heruntergeladen werden.
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19. Feb. 1982 |
Im Verfahren US-Staat Oregon gegen Tedd Barr18) in der Frage, ob das Ausrichten eines Backgammon-Turniers die Organisation
unerlaubten Glücksspiels sei, gewinnt Ted Barr. Der Richterspruch lautet u.a. "Backgammon ist kein Glücksspiel, sondern
ein Spiel, das Können erfordert."19) In dem viertägigen Verfahren trat
u.a. Paul Magriel als Zeuge auf, der in einer zweistündigen Befragung die Wichtigkeit des Geschicklichkeitsfaktors
nachdrücklich betonte und den Richter damit wohl überzeugte.
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1984 |
Bill Robertie veröffentlicht sein Buch Advanced Backgammon, das zu seiner Zeit einen
Meilenstein in der Backgammon-Literatur darstellt. Eine überarbeitete und erweiterte Ausgabe erschien 1991 in zwei Bänden.
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1989 |
Der deutsche Top Backgammon-Spieler Harald Johanni beginnt, "Das Backgammon Magazin" herauszugeben, zunächst nur auf Deutsch, später zweisprachig
Deutsch-Englisch. Eine hervorragende Backgammon-Quelle.
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1991 |
Dr. Gerald Tesauro entwickelt die erste Backgammon-Software, die auf der Technologie der Neuronalen Netze basiert: TD-Gammon. Im selben Jahr noch tritt
der doppelte Backgammon-Weltmeister Bill Robertie gegen TD-Gammon an und spielt eine Serie von 31 Spielen. Robertie gewinnt zwar, ist aber
beeindruckt von dessen Spielstärke20) .
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1991 |
Bill Robertie und Kent Goulding beginnen, das hervorragende Backgammon Magazin "Inside Backgammon" herauszugeben. Es erscheint zunächst sechsmal jährlich,
später viermal jährlich21) .
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19. Juli 1992 |
FIBS, der First Internet Backgammon Server, erblickt das Licht der Welt. Die Server-Software wurde von Andreas Schneider entwickelt.
FIBS basiert auf dem Interface Protokoll TELNET und hat keine eigene graphische Bedienoberfläche. FIBS ist auch heute noch online und ein hervorragender
Platz, um Backgammon zu spielen und Menschen aus aller Welt zu begegnen. Mehr zu FIBS gibt es in der Backgammon-FAQ.
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1994 |
Mit JellyFish™ ist das erste Backgammon-Programm erhältlich, das
auf der Technologie der Neuronalen Netze basiert. Zu dieser Zeit ist JellyFish™ erheblich spielstärker als
jedes andere Programm. Die Verfügbarkeit derart spielstarker Software hat bedeutenden Einfluss auf unser Verständnis vom Spiel.
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1994 |
Die ersten graphischen Bedienoberflächen für FIBS sind entwickelt, so dass Spielen auf FIBS merklich komfortabler wird: FIBS/W und MacFIBS. Seitdem
entstanden diverse, komfortable Bedienoberflächen für FIBS.
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1998 |
Snowie™, entwickelt vom Schweizer Olivier Egger,
übernimmt von JellyFish™ den Platz als stärkste Backgammon Software. Heute ist Snowie™ in der
Version 4 erhältlich und ist immer noch, zusammen mit GNU Backgammon, die führende Backgammon Software.
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Ende 1998 |
Nach acht Jahren und 44 Ausgaben stellen Bill Robertie und Kent Goulding die Herausgabe von "Inside
Backgammon" ein
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Juli 1999 |
Kit Woolsey startet sein Internet Backgammon
Magazine GammOnLine22) .
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Ende 1999 |
GNU Backgammon ist in einer ersten Beta-Version verfügbar. 1998 hatte Gary Wong ein Neuronales
Netzwerk entwickelt, dass auf den Arbeiten von Hans Berliner, Gerald Tesauro und Eric Groileau aufbaute. 1999 kommt Gary Wong in Kontakt mit dem
GNU-Projekt, ist begeistert von der Idee von kostenloser, freier Software und entschließt sich, sein Netzwerk unter die GNU-Lizenz zu stellen: Die
Geburtsstunde von GNU Backgammon! Seitdem ist GNU Backgammon das Produkt vieler, enthusiastischer Entwickler, die ständig an der Verbesserung von
GNU Backgammon arbeiten. 1ooo Dank diesem Team für seine grandiose Arbeit!
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1) O. Jacoby, J. Crawford, The Backgammon Book, 1970, Seite 7
2) Ich konnte von diesem Board leider kein Photo finden. Wer mir diesbezüglich weiterhelfen kann, melde sich bitte per
E-Mail.
3) Publius Ovidius Naso, genannt "Ovid". Römischer Dichter, 43 v. Chr. - 17 n. Chr.
4) Der Talmud wurde zwischen 300 und 500 n.Chr. geschrieben, jedoch im Laufe der folgenden 500 Jahre weitere Ergänzugen hinzugefügt.
5) 08. September 1157 - 06. April 1199. König von England von 1189 bis 1199.
6) 25. April 1214 - 25. August 1270. König von Frankreich von 1226 bis 1270.
7) 23. Nov 1221 - 04. Apr 1284
8) Unter
http://games.rengeekcentral.com/ gibt es Photos von allen Seiten des Buchs online.
9) H.J.R. Murray, A History of Board Games Other Than Chess, 1951
10) Howell begann, seine "Familiar Letters" 1645 zu veröffentlichen, während er im Gefängnis saß. Dieser ersten Ausgabe folgte ein
zweiter Band in 1647, 1650 gefolgt von einer dritten Ausgabe, die beide ersten Bände, sowie einen dritten Band umfasste. Ein
vierter Band wurde 1655 hinzugefügt und zusammen mit den vorhergehenden Ausgaben veröffentlicht.

Die Erwähnung des Begriffs Backgammon erfolgte in einem Brief an Master G. Stone aus dem Jahr 1935. Dieser Brief wurde im 2. Band veröffentlicht,
also 1647. Während viele (einschließlich des
Oxford Universal Dictionarys) 1645 als Datum der ersten schriftlichen Erwähnung des Begriffs
Backgammon nennen, fiel der Begriff bereits
1935 in dem Brief, und wurde
1647 veröffentlicht. Somit ist 1645 nicht korrekt.
11) James Howell, c.1594-1666, britisher Schriftsteller.
12) Irish ist ein Spiel aus der Familie der "Tables"-Familie, dem heutigen Backgammon sehr ähnlich. Es unterscheidet sich in den Regeln nur in folgenden
Punkten:
- Der Gewinner des Eröffnungs-Wurfs würfelt für den Zug erneut. Somit sind Paschs im Eröffnungszug möglich.
- Allerdings werden Paschs nicht doppelt gezogen, sondern wie jeder andere "normale" Wurf auch: Jeder Würfel nur einmal.
- Es gibt keine Gammons oder Backgammons.
- Man darf seinen Gegner nicht ausschließen (Closeout), wenn dieser einen Stein auf der Bar hat.
- Man darf beim Ausspielen auch dann unpassend ausspielen, wenn man noch Steine auf höheren Punkten stehen hat. Also z.B. einen Stein vom 4-Punkt mit
einer 5, obwohl noch zwei Steine auf dem 6-Punkt stehen.
- Es gibt keinen Doppler.
13) H.J.R. Murray, A History of Board Games Other Than Chess, 1951
14) Samuel Butler, 1612 - 1680, English Poet.
15) The Life And Letters of Charles Darwin, Icluding an Autobiographical Chapter. Edited By His Son, Francis Darwin. London, 1887
16) Bill Robertie schreibt in seinem Buch
501 Essential Backgammon Problems:
"It [the doubling
cube] appeared in 1926 or 1927 in New York, probably in one of the chess and gambling clubs of the Lower East Side. (The most likely candidate location
for the cube's invention was the Stuyvesant Chess Club, at the corner of the Second Avenue and 14th Street ..." Leider verrät er
seine Quelle nicht.
17) Das Photo wurde mir freundlicherweise von Chris Bray zur Verfügung gestellt, der das "Gerät" bei einer Auktion bei ebay ersteigerte. Es gibt ein
Photo aus dem Jahr 1931, das die Schauspieler Douglas Fairbanks Junior und Joan Crawford bei einer Partie Backgammon zeigt, wo dieser Doppler-Anzeiger
im Hintergrund zu erkennen ist.
18) Autor von
Barr On Backgammon, 1981
19) "Backgammon is not a game of chance but a game of skill."
20) Die Spiele, die Robertie gegen TD-Gammon spielte, veröffentlichte Robertie 1993 in dem Heft
Learning from the Machine.
21) Der komplette Satz von "Inside Backgammon" kann immer noch käuflich erworben werden von
The Gammon Press.
22) GammOnLine (GoL) startete mit monatlichen Ausgaben, die Artikel, Rätsel, Positionsanalysen, sowie ein Online-Match zwischen Kit Woolsey und seinen
Lesern enthielt. Seit Ende 2003 jedoch wurden diese monatlichen Ausgaben aus Zeitmangel eingestellt. Die alten Artikel sind aber immer noch
verfügbar, das Online-Match läuft weiter und es gibt ein hervorragendes Forum, auf dem man viele Top-Backgammon-Spieler treffen kann. Um hier Mitgleid zu werden
bedarf es nur einen einmaligen Beitrags von 36,- US$ für eine
lebenslange Mitgliedschaft. Es lohnt sich!

• O. Jacoby, J. Crawford, The Backgammon Book, 1970

• David Levy, Doubling in the 17th Century?, rec.games.backgammon, 19 Dec 2003,
www.bkgm.com/rgb/rgb.cgi?view+1094

• H.J.R. Murray, A History of Board Games Other Than Chess, 1951

• Wikipedia in both
German and
English Edition

• The Alfonso X Book Homepage at
http://games.rengeekcentral.com/

• S. M. Golladay's English Translation of Alfonso X's Book of Games,
http://www.u.arizona.edu/~smusser/ljtranslation.html

• Joseph Strutt, Sports and Pastimes of the People of England, 1801

• Tom Keith's
Backgammon Galore